Als optimale Anfluggeschwindigkeit gilt bei Motorflugzeugen die Überziehgeschwindigkeit mal Faktor 1,3. Diese Geschwindigkeit nennt man Referenzgeschwindigkeit (VREF). Dazu addiert wird die halbe Windgeschwindigkeit und eventuelle Windböen. Die Geschwindigkeit darf aber nicht höher sein, als die maximale Geschwindigkeit für ausgefahrene Landeklappen (VFE - Flaps Extended) und ausgefahrenes Fahrwerk (VLE - Landing Gear Extended). Diese Geschwindigkeit nennt man Zielgeschwindigkeit (VTRG - Target Speed).
VREF = Referenzgeschwindigkeit = 1,3 * Überziehgeschwindigkeit
VTRG = Zielgeschwindigkeit = VREF + Headwind/2 + Böen
Vapp = 129 + (10/2) + (15−10)
Vapp = 129 + 5 + 5 = 139 kt
Landing Weight | Vref | Flaps | |
---|---|---|---|
110 000 lb | 49,9 t | 117 kt | FULL |
115 000 lb | 52,2 t | 120 kt | FULL |
120 000 lb | 54,4 t | 123 kt | FULL |
125 000 lb | 56,7 t | 126 kt | FULL |
130 000 lb | 59,0 t | 129 kt | FULL |
135 000 lb | 61,2 t | 132 kt | FULL |
140 000 lb | 63,5 t | 134 kt | FULL |
VTRG <= VFE = Max. Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Landeklappen
VTRG <= VLE = Max. Geschwindigkeit mit ausgefahrenem Fahrwerk
In der Verkehrsluftfahrt werden diese Geschwindigkeiten vor jedem Landeanflug in der sogenannten Anflugbesprechung (approach briefing) festgelegt, da die Überziehgeschwindigkeit gewichtsabhängig ist und immer aktuell bestimmt werden muss. Bei Kleinflugzeugen begnügt man sich mit einer stets gleichen Referenzgeschwindigkeit. Bei Segelflugzeugen ist die Landegeschwindigkeit die Geschwindigkeit des besten Gleitens (VY) plus 10% (bei Gegenwind oder Turbulenzen plus 20 %). Da bei Segelflugzeugen kein Durchstarten möglich ist, dient die erhöhte Geschwindigkeit als Sicherheitsreserve.