Als Landung bezeichnet man die Flugphasen vom Landeanflug bis zum Stillstand oder langsamen Rollen. Die Landung eines Flugzeuges besteht aus Anfliegen, Abfangen, Ausschweben, Aufsetzen und Ausrollen.
Unter dem Abfangen (Round Out) versteht man den Übergang aus dem Anflug (Anfluggeschwindigkeit) in einen parallelen Flug entlang dem Boden (Abfangbogen). Im anschliessenden Ausschweben wird die sichere Anfluggeschwindigkeit allmählich reduziert, und das Flugzeug setzt mit Mindestfahrt auf. Mit abnehmender Fluggeschwindigkeit wird der Auftrieb durch Erhöhung des Anstellwinkels erhöht. Da sich gleichzeitig der Widerstand an den Flügeln vergrössert, muss mit abnehmender Fahrt der Anstellwinkel schneller vergrössert werden. Durch das Ausschweben reduziert sich bei jedem Flugzeug die Geschwindigkeit während des Abfangens.
Bei Flugzeugen mit Strahltriebwerken kann die nach dem Aufsetzen u.U. noch sehr hohe Rollgeschwindigkeit - zusätzlich zu den üppig dimensionierten und gekühlten Bremsen - durch Schubumkehr reduziert werden.
Eine Landung kann (ausser bei Segelflugzeugen) in jeder Phase abgebrochen werden. Man spricht dann vom Durchstarten (Go-Around). Auch nach dem Aufsetzen während des Ausrollens kann noch durchgestartet werden. Als Flugmanöver spricht man dann vom Aufsetzen und Durchstarten (Touch-and-Go).
Als optimale Anfluggeschwindigkeit gilt bei Motorflugzeugen die Überziehgeschwindigkeit mal Faktor 1,3. Diese Geschwindigkeit nennt man Referenzgeschwindigkeit (VREF). Dazu addiert wird die halbe Windgeschwindigkeit und eventuelle Windböen. Die Geschwindigkeit darf aber nicht höher sein, als die maximale Geschwindigkeit für ausgefahrene Landeklappen (VFE - Flaps Extended) und ausgefahrenes Fahrwerk (VLE - Landing Gear Extended). Diese Geschwindigkeit nennt man Zielgeschwindigkeit (VTRG - Target Speed).
VREF = Referenzgeschwindigkeit = 1,3 * Überziehgeschwindigkeit
VTRG = Zielgeschwindigkeit = VREF + Headwind/2 + Böen
Vapp = 129 + (10/2) + (15−10)
Vapp = 129 + 5 + 5 = 139 kt
Landing Weight | Vref | Flaps | |
---|---|---|---|
110 000 lb | 49,9 t | 117 kt | FULL |
115 000 lb | 52,2 t | 120 kt | FULL |
120 000 lb | 54,4 t | 123 kt | FULL |
125 000 lb | 56,7 t | 126 kt | FULL |
130 000 lb | 59,0 t | 129 kt | FULL |
135 000 lb | 61,2 t | 132 kt | FULL |
140 000 lb | 63,5 t | 134 kt | FULL |
VTRG <= VFE = Max. Geschwindigkeit mit ausgefahrenen Landeklappen
VTRG <= VLE = Max. Geschwindigkeit mit ausgefahrenem Fahrwerk
In der Verkehrsluftfahrt werden diese Geschwindigkeiten vor jedem Landeanflug in der sogenannten Anflugbesprechung (approach briefing) festgelegt, da die Überziehgeschwindigkeit gewichtsabhängig ist und immer aktuell bestimmt werden muss. Bei Kleinflugzeugen begnügt man sich mit einer stets gleichen Referenzgeschwindigkeit. Bei Segelflugzeugen ist die Landegeschwindigkeit die Geschwindigkeit des besten Gleitens (VY) plus 10% (bei Gegenwind oder Turbulenzen plus 20 %). Da bei Segelflugzeugen kein Durchstarten möglich ist, dient die erhöhte Geschwindigkeit als Sicherheitsreserve.