Mathematisch stellt man ein System von bewegten Teilchen als eine Menge von Funktionen der Zeit dar. Für jede Komponente, die sich ändern kann, gibt es eine Funktion
Wenn wir alle
Betrachten wir die Trajektorie
Prinzip der kleinsten Wirkung (Principle of least Action)
Bevor wir die Wirkung eines Systems berechnen können, muss in einem Zwischenschritt die sog. Langrange-Funktion
Für jeden Punkt
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Die Lagrange-Funktion
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wobei' |
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Die kinetische Energie T ist üblicherweise eine Funktion der Geschwindigkeiten
Die Wirkung W ist definiert als das zeitliche Integral der Lagrange-Funktion zwischen zwei Punkten t1 und t2. Jeder möglichen Trajektorie Γ zwischen Start- und Endpunkt ordnet die Wirkung den folgenden Wert zu:
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Die Grösse W(Γ) hat die Dimension Energie · Zeit = Wirkung. Daher hat diese Grösse ihren Namen. Sie hat nichts mit einer Wirkung im umgangssprachlichen Sinn zu tun.
Für jede mögliche Trajektorie Γ kann somit eine Wirkung W(Γ) (eine Zahl) berechnet werden. Die Wirkung ist eine Funktion von einer Menge von Funktionen
Gesucht wird nun jene Menge von Funktionen
Eine Funktion ist dort minimal oder stationär, wo ihre Ableitung Null ist. In unserem Fall ist die Ableitung nicht so einfach zu bilden, weil W nicht einfach eine Funktion von Variablen ist, sondern eine Funktion von Funktionen - ein Functional.
Ein einfaches Beispiel für die Berechnung der kleinsten Wirkung findest du auf der Seite
Dies ist eine globale Formulierung des Prinzips der kleinsten Wirkung. In der Praxis kennt man jedoch nicht 2 Punkte P1 und P2 durch die eine Trajektorie geht, sondern nur die Start-Koordinaten
Durch Variation der Trajektorie und bestimmen der Trajektorie mit der kleinsten Wirkung stossen wir auf die Euler-Lagrange-Gleichung, einer lokalen Formulierung des Prinzips der kleinsten Wirkung.